Hilfsbereitschaft, Geduld und Ausgeglichenheit gelten als Kerneigenschaften von Altenpflegerinnen und Altenpflegern. Mit viel Herzenswärme stehen Sie älteren Menschen im Alltag zur Seite. Sowohl bei der Ernährung als auch der Körperhygiene und dem Verabreichen der täglichen Medikamente begleiten Sie die Senioren mit Ihrem motivierenden Wesen und sorgen dafür, ihren Tagesablauf mit sinnvoller Beschäftigung und Struktur zu füllen.

Welche Aufgaben haben Altenpflegerinnen und Altenpfleger?

  • Hilfe bei der Nahrungs- und Medikamentenaufnahme
  • Unterstützung bei der täglichen Körperpflege
  • Hilfestellung beim Strukturieren des Tagesablaufs
  • Alltagsassistenz bei persönlichen und sozialen Angelegenheiten
  • Motivation bei der Strukturierung des täglichen Lebens
     

Altenpflegerinnen und Altenpfleger geben Senioren Hilfestellung bei den Herausforderungen des täglichen Lebens. Von der Nahrungsaufnahme und Körperpflege bis hin zur Strukturierung des Tagesablaufs unterstützen sie mit viel Einfühlsamkeit und Geduld. Auch helfen Sie älteren Patienten dabei, nach körperlichen Rückschlägen wieder ins Leben zu finden und bringen durch Rehabilitationsmaßnahmen ein Stück Lebensqualität zurück. Regelmäßige Teamsitzungen, bei denen die Entwicklung der zu Betreuenden besprochen wird, sind wichtiger Bestandteil der Arbeit in der Altenpflege, daher ist die Kommunikation innerhalb des Teams eine wichtige Aufgabe. Zusätzliche Bereiche wie Geriatrie, Geragogik und Seniorenarbeit (Soziale Arbeit) werden von Altenpflegerinnen und Altenpflegern angewandt, um auf die speziellen Bedürfnisse der älteren (und kranken) Menschen eingehen zu können. Auch dabei wird der Entwicklungsstand jedes einzelnen Menschen beobachtet und dokumentiert.

Altenpflege: die Ausbildung

Schulabschluss: mittlerer Bildungsabschluss
Ausbildungsart: schulische Ausbildung an Berufsfachschulen für Altenpflege
Dauer: 3–5 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Persönliche Voraussetzungen

  • großes Verantwortungsbewusstsein – das Wohl der Senioren hat immer oberste Priorität
  • keine Scheu vor Körperkontakt – Sie übernehmen die Körperpflege für andere Menschen; Ekel oder Berührungsängste sollten Sie daher nicht empfinden bzw. ablegen können
  • kommunikative Persönlichkeit – Sie sind Bezugsperson für die Personen, die Sie betreuen, und ihre Angehörigen
  • gute Menschenkenntnis – es ist von Vorteil, die Bedürfnisse der zu pflegenden Person zu erkennen
  • hohe Beobachtungsgabe – fachmännische Einschätzung des Entwicklungsstades der Senioren und daraus folgende Handlungsempfehlungen gehören zum Job

Seit Januar 2020 kann die Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger nicht mehr angetreten werden. Durch eine Neuerung im Pflegesektor wurden hier die bisherigen Ausbildungen zum Altenpfleger, zum Gesundheits- und Krankenpfleger und zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger zur Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau zusammengelegt. Angehende Pflegefachleute besuchen während ihrer dualen Ausbildung eine Berufsfachschule, in der wesentliche theoretische Grundlagen gelehrt werden. Parallel dazu arbeiten sie im Ausbildungsbetrieb, wo der Praxisbezug nicht zu kurz kommt. Die Ausbildung dauert drei Jahre (Vollzeit) bzw. sechs Jahre (Teilzeit), als Voraussetzung gilt ein mittlerer Schulabschluss.

Eine persönliche Voraussetzung ist ein großes Verantwortungsbewusstsein, denn das Wohl der Senioren hat oberste Priorität. Zudem zeichnet Sie Ihre kommunikative Persönlichkeit aus: Sowohl im Umgang mit den von Ihnen älteren Menschen und den Angehörigen als auch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen zeigen Sie sich aufgeschlossen und treffen immer den richtigen Ton.    

Umschulung zum Altenpfleger bzw. zur Pflegefachkraft

Es besteht die Möglichkeit einer Umschulung. Sofern schon ausreichend Arbeitserfahrung nachgewiesen werden kann, lässt sich diese teilweise bis auf zwei Jahre verkürzen. Die duale Ausbildung, die sich besonders für einen Quereinstieg oder für Berufstätige eignet, ist eine Ausbildung in Teilzeit. Hier beträgt die Ausbildungsdauer vier Jahre und ist damit ein Jahr länger als die Ausbildung in Vollzeit. Danach haben Sie die Möglichkeit, sich bundesweit zu bewerben. Dabei muss grundsätzlich beachtet werden, dass es den Ausbildungsberuf Altenpfleger seit dem 01.01.2020 nicht mehr gibt und dieser durch die Ausbildung zur Pflegefachkraft ersetzt wird.

An den Voraussetzungen ändert sich dennoch nichts: Sie sollten mindestens den mittleren Bildungsabschluss haben.

Weiterbildungen in der Altenpflege

Im Berufsfeld der Pflegefachkraft gibt es mehrere Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Durch spezifische Fortbildung kann man sich z. B. für schichtleitende Positionen in Wohneinrichtungen qualifizieren. Man kann Lehrgänge zur Geragogik oder zur Seniorenarbeit besuchen, denn so lässt sich der Wissenshorizont in Bezug auf Verhalten und Entwicklung erweitern.
Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die sich auf den Studieninhalt bezieht, qualifiziert man sich außerdem für ein Studium an Fachhochschulen und an einigen Hochschulen. So können ausgebildete Pflegefachkräfte an Fachhochschulen z. B. ein Studium zum Pflegemanagement absolvieren. Mit der allgemeinen Hochschulreife wäre es ebenfalls denkbar, im Nachgang ein Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften oder der Betriebswirtschaft zu absolvieren und sich so ggf. für eine Stelle in der Einrichtungsleitung zu qualifizieren.

Altenpflegerinnen und Altenpfleger arbeiten in folgenden Betrieben:

  • in Altersheimen
  • in Wohngruppen
  • als Reisebegleitung für Senioren
  • in Familienberatungsstellen
  • in Erholungs- und Ferienheimen
  • in gerontopsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern
  • in Hospizen
  • in Rehabilitationskliniken

Der Arbeitsalltag von Altenpflegerinnen und Altenpflegern

Der folgende Tagesablauf ist natürlich nur ein Beispiel. Je nach Schicht und Art der Anstellung kann sich der Alltag stark unterscheiden. Unser Beispiel bezieht sich auf einen Tag in einer Wohnstätte und nicht auf einen mobilen Pflegedienst.

06.00 Uhr Arbeitsbeginn

  • Dienstübergabe
  • Patientinnen und Patienten wecken und pflegen
  • Frühstück vorbereiten, austeilen, ggf. bei der Nahrungsaufnahme unterstützen
  • ggf. bei der Medikamenteneinnahme unterstützen

10.00 Uhr Beschäftigung

  • intensive Körperpflege fortsetzen (Duschen, Baden, Frisieren, Anziehen)
  • ggf. Ausgabe von Zwischenmahlzeiten

 12.00 Uhr Mittagszeit

  • Austeilung des Mittagessens, ggf. Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme
  • Mittagsschlaf vorbereiten (wenn gewünscht)   

14.00 Uhr Angebote

  • Unterhaltungsangebot anbieten
  • Schichtwechsel und Dienstübergabe
  • Absprache individueller Pflegemaßnahmen und Angebote, abgestimmt auf die Individualbedürfnisse
  • Teamsitzungen
  • Empfang von Angehörigenbesuch 

17.30 Uhr Vorbereitung des Abendessens und der Nachtruhe

  • Austeilen des Abendessens, ggf. Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme
  • erste Pflegebedürftige werden „bettfertig“ gemacht
  • Teamgespräche

22.00 Uhr Feierabend

  • erneuter Schichtwechsel
  • Bis 06.00 Uhr kümmert sich das Nachtschichtpersonal um die Patientinnen und Patienten und hilft bei nächtlichen Toilettengängen und dem Umlagern in Bett.

                                                          
In den meisten Einrichtungen finden um 06.00 Uhr, 14.00 Uhr und 22.00 Uhr die Schichtwechsel statt. Je nach Bereich kann der Tagesablauf abweichen. In der Tagespflege entfallen beispielsweise Spät- oder Nachtschichten.

Die Frühschicht beginnt um 06.00 Uhr mit der Dienstübergabe aus der Nachtschicht. Danach werden die Bewohnerinnen und Bewohner geweckt. Hierbei führen Sie als Altenpflegerin bzw. Altenpfleger die Grundpflege durch und unterstützen beim Waschen und Zähneputzen. Danach bringen Sie die Senioren zum Frühstück. Haben Sie Patienten, die Medikamente benötigen, gehört es als Pflegefachkraft auch zu Ihren Aufgaben, dass die Senioren die richtigen Medikamente bekommen und einnehmen.

Nach dem Frühstück und der Medikamenteneingabe um 10.00 Uhr kümmern Sie sich als Altenpflegerin bzw. Altenpfleger um die Patienten mit einer höheren Pflegestufe. Sie sorgen für die Körperhygiene, wechseln Einlagen und Stützstrümpfe und helfen ihnen auch beim Gang zur Toilette.

Um 12.00 Uhr ist es Zeit für das Mittagessen. Als Altenpflegerin bzw. Altenpfleger verteilen Sie das Essen und bringen es denjenigen, die Unterstützung beim Essen benötigen, aufs Zimmer. Die anderen Einrichtungsbewohnerinnen und Einrichtungsbewohner nehmen das Mittagessen im Speisesaal zu sich. Danach haben diese etwas Zeit für Ruhe und einen Mittagsschlaf. Die Altenpflegerinnen und Altenpfleger nutzen diese Zeit, um sich im Team zu besprechen oder Dokumentationen anzufertigen. Hier notieren Sie z. B., wer über Schmerzen geklagt hat oder welche pflegerischen Maßnahmen Sie durchführen mussten.

Nachmittags kümmern Sie sich um die Senioren, die eine intensivere medizinische Versorgung benötigen. Sie wechseln Katheter und Verbände, cremen die Patienten ein und behalten den Blutdruck im Blick. Beim Schichtwechsel um 14.00 Uhr berichten Sie der neuen Schicht in einer Teamsitzung, welche Vorkommnisse es gab und was bei welchem Patienten zu beachten ist.

Bis zum späten Nachmittag können die Bewohnerinnen und Bewohner Besuch empfangen und das Unterhaltungsangebot der Einrichtung nutzen. Um 17.30 Uhr teilen Sie schließlich das Abendessen aus und unterstützen hier – wenn nötig – bei der Nahrungsaufnahme. Anschließend helfen Sie den Senioren dabei, sich „bettfertig“ zu machen und helfen ihnen je nach Pflegestufe, sich umzuziehen und ins Bett zu legen.

Zu den Aufgaben der Nachtschicht gehört es, den Bewohnerinnen und Bewohnern beim Toilettengang zu helfen und bettlägerige Personen regelmäßig im Bett umzulagern, damit sie sich nicht wund liegen.

Wer den Beruf der Altenpflegerin bzw. des Altenpflegers (Pflegefachkraft) ergreift, sollte physisch und psychisch stabil sein und mehr als nur ein Herz für seine Mitmenschen haben. Man darf sich in diesem Beruf nicht von zu pflegenden Personen distanzieren und muss immer mit vollem Elan dabei sein.