Denken Sie darüber nach, als Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger zu arbeiten? Wenn Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Geduld zu Ihren stärksten Eigenschaften gehören und Sie keine Berührungsängste haben, könnte dieser Beruf zu Ihnen passen. Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege übernehmen Sie fachgerecht Behandlungen nach ärztlicher Anweisung und unterstützen die Patienten motivierend bei der Genesung. Zusätzlich zur fachkundigen Beratung von Angehörigen gehören auch administrative Tätigkeiten zu Ihrem Aufgabenbereich.

Welche Aufgaben haben Gesundheits- und Krankenpflegerinnen / Gesundheits- und Krankenpfleger?

  • Behandlung der Patienten nach ärztlicher Anweisung
  • Unterstützung bei der Körperpflege
  • Spritzen setzen, Infusionen legen und Verbandswechsel
  • Erstellung und Dokumentation von Pflegeplänen und Behandlungsmaßnahmen
  • Beratungsgespräche mit Angehörigen

Als Fachkraft in der Gesundheits- und Krankenpflege haben Sie den aktuellen Zustand Ihrer Patienten immer im Blick. Sie kennen die Behandlungshistorie und richten, im stetigen Austausch mit den behandelnden Ärzten, den weiteren Behandlungsverlauf danach aus. Durch signifikante Praxiserfahrung können Gesundheits- und Krankenpflegerinnen/Gesundheits- und Krankenpfleger eigenständig Patienten spritzen, Infusionen legen oder auch Verbände wechseln. Bei Bedarf unterstützen Sie die Patienten zusätzlich bei der Körperpflege. Sie dokumentieren die Behandlungen der Patienten in deren Patientenakten und übernehmen gegebenenfalls auch die Erstellung von Personalplänen für Ihren Einsatzbereich. Im Gespräch mit Angehörigen glänzen Sie mit Fachwissen und geben einfühlsam detaillierte und verständliche Informationen zum Krankheits- bzw. Genesungsverlauf der Patienten.

Die Ausbildung

Schulabschluss: mittlerer Bildungsabschluss
Ausbildungsart: duale Ausbildung an Berufsfachschulen für Krankenpflege und in einem Lehrkrankenhaus
Dauer: 3–5 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Persönliche Voraussetzungen

  • Großes Verantwortungsbewusstsein – das gesundheitliche Wohl der Patienten steht immer an erster Stelle.
  • Keine Scheu vor Körperkontakt – Sie können Ekel und Berührungsängste ablegen, wenn Sie die Körperpflege für andere Menschen übernehmen und bspw. offene Wunden versorgen müssen.
  • Flexibilität und Belastbarkeit – Sie arbeiten häufig im Schichtdienst und müssen gut mit negativen Themen wie Stress oder Trauer umgehen können.
  • Naturwissenschaftliches Interesse – da Sie tagtäglich mit medizinischen Themen konfrontiert werden, ist ein grundsätzliches naturwissenschaftliches Interesse von Vorteil.
  • Kommunikative, empathische Persönlichkeit – respektvolle, einfühlsame Gespräche mit Patienten und ihren Angehörigen sind unverzichtbar.

Seit Januar 2020 kann die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger nicht mehr angetreten werden. Durch eine Neuerung im Pflegesektor wurden hier die bisherigen Ausbildungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und Altenpfleger zur Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann zusammengelegt. Angehende Pflegefachleute besuchen während ihrer dualen Ausbildung eine Berufsfachschule, in der wesentliche theoretische Grundlagen gelehrt werden. Parallel dazu arbeiten sie im Ausbildungsbetrieb, z. B. einem Lehrkrankenhaus, wo der Praxisbezug vermittelt wird. Die Ausbildung dauert drei Jahre (Vollzeit), als Voraussetzung gilt mindestens ein mittlerer Schulabschluss.

Eine persönliche Voraussetzung ist großes Verantwortungsbewusstsein, denn die korrekte Behandlung der Patienten hat oberste Priorität. Sie zeigen naturwissenschaftliches Interesse und verstehen medizinische Zusammenhänge, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Da Sie als Gesundheits- und Krankenpflegerin/Gesundheits- und Krankenpfleger im Schichtdienst arbeiten, ist es wichtig, dass Sie flexibel und belastbar sind, denn ereignisreiche Nachtdienste können sehr stressig sein. In der Zeitarbeit haben Sie als Pflegekraft jedoch auch die Möglichkeit, Ihre Schichten selber zu bestimmen.

Weiterbildungen

Als Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger haben Sie viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Durch spezifische Fortbildung können Sie sich z. B. zur Fachkrankenpflegerin/zum Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie weiterbilden, dabei betreuen Sie Patienten auf intensivmedizinischen Stationen und assistieren bei der Narkotisierung. Außerdem gibt es die Weiterbildung zur Fachkrankenpflegerin/zum Fachkrankenpfleger für Neurologie oder Psychiatrie. Aufbauend auf der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger können Sie auch einen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen absolvieren oder sogar den Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen anschließen. Als (Fach)-Abiturient haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, ein Studium der Betriebswirtschaft oder Pflegewissenschaft zu absolvieren.

Mit einer Ausbildung im Bereich der Pflege können Sie aber auch eine vertriebliche Karriere als Personaldisponent für den Pflegebereich einschlagen.

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen/Gesundheits- und Krankenpfleger arbeiten in folgenden Betrieben:

  • in Krankenhäusern
  • in Facharztpraxen
  • in Gesundheitszentren
  • in Wohn- und Pflegeheimen

Der Arbeitsalltag von Pflegekräften

06.00 Uhr Arbeitsbeginn

  • Dienstübergabe
  • Patientinnen und Patienten wecken und pflegen
  • Körper- und Vitalfunktionen messen
  • Wundkontrolle, Thrombosespritzen setzen, Verbandswechsel

8.00 Uhr Besprechungen

  • Teambesprechungen, Verlegungsgespräche
  • Gespräche mit den behandelnden Ärzten

10.00 Uhr Behandlungsgespräche

  • Visite, Unterstützung der behandelnden Ärzte
  • ggf. Gespräche mit den Patienten/Angehörigen

 12.00 Uhr administrative Tätigkeit

  • Erstellung eines neuen Dienstplans für die Station
  • Aktualisierung der Behandlungshistorie in den Patientenakten

14.00 Uhr Dienstübergabe und Schichtende

  • Dienstübergabe
  • ggf. Dienstnachbesprechung

Die Frühschicht beginnt um 06.00 Uhr mit der Dienstübergabe aus der Nachtschicht. Danach werden die Patientinnen und Patienten geweckt. Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger beginnen damit, die Vitalfunktionen der Patienten zu kontrollieren. Sie messen die Körpertemperatur oder den Blutdruck, ggf. unterstützen sie auch bei der Körperpflege. Im Anschluss beschäftigen sich Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege mit der Wundkontrolle und wechseln Verbände. Häufig geben Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger auch Thrombosespritzen oder legen Infusionen.

Um 8.00 Uhr folgt eine Teambesprechung, bei der sich das gesamte Team an Gesundheits- und Krankenpflegern der Station austauschen und etwaige Informationen weitergeben. Wenn eine Verlegung, eine wichtige OP, oder eine sonstige Besonderheit ansteht, erfahren die Kolleginnen und Kollegen dies hier voneinander. Auch die behandelnden Ärzte sind häufig anwesend und besprechen mit den Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern Besonderheiten im Behandlungsplan von Patientinnen und Patienten.

Um 10.00 Uhr beginnt die Visite, bei der Gesundheits- und Krankenpfleger die behandelnden Ärzte unterstützen und deren Behandlungsvorschläge dokumentieren.

Um 12.00 Uhr ist es Zeit für das Mittagessen. Während die Patientinnen und Patienten sich ihre Mahlzeit schmecken lassen, nutzen die Pflegekräfte die Zeit, um administrativen Tätigkeiten nachzugehen. In Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen schreiben sie den Dienstplan für den kommenden Monat. Des Weiteren aktualisieren sie die Behandlungshistorie in den Akten der Patientinnen und Patienten.

Beim Schichtwechsel um 14.00 Uhr berichten Sie der neuen Schicht in Kurzfassung, welche Vorkommnisse es gab und ob bei einem der Patienten etwas Bestimmtes zu beachten ist.