Das mobile Arbeiten, oft auch nicht ganz korrekt pauschal als „Home-Office“ bezeichnet, prägt immer häufiger das Bild unseres Arbeitsalltags. Damit vom mobilen Arbeitsplatz aus alles rundläuft, wurden die digitalen Kanäle ausgebaut. Eine Frequenz ist dabei jedoch fast zum Erliegen gekommen: Der altbewährte „Bürofunk“; die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen zwischendurch. Warum der Austausch wichtig ist und wie er auch vom mobilen Arbeitsplatz aus gelingt? In unserem Zweiteiler haben wir die besten Ideen und Tipps für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammengetragen! An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf die Herausforderungen für Arbeitgeber.

Plausch und Psyche: Kommunikation als Faktor für mentale Gesundheit

Viele Studien haben sich mit der Veränderung des Arbeitsalltags durch mobiles Arbeiten beschäftigt. Vergleicht man die Ergebnisse, kristallisiert sich heraus: Die Mehrheit aller Befragten gibt an, dass sie den Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen vermissen und sich das Ausbleiben dieser Gespräche negativ auf ihr emotionales Befinden auswirkt. Aus anthropologischer Sicht verwundert das wenig: Der Mensch ist ein soziales Wesen und schöpft aus dem Kontakt zu seinen Mitmenschen neue Energie und Lebensfreude. Diese Gespräche, die früher zwischen Tür und Angel stattgefunden haben, fallen zwischen Tabs und Apps unter den Tisch. Daher sind Arbeitgeber gut beraten, sinnvolle Alternativen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Bringen Sie den zwischenmenschlichen Austausch wieder aufs Tableau – hier kommen unsere …

5 Tipps für Arbeitgeber

1. Schaffen Sie auch im mobilen Arbeiten Raum ...

Gewähren Sie Ihren Mitarbeitern Raum und Zeit für den Off-Topic-Austausch: Öffnen Sie Ihren digitalen Meetingraum nicht erst punktgenau zur Besprechungszeit, sondern schon ein paar Minuten zuvor. Laden Sie Ihre Mitarbeiter explizit dazu ein, sich hier vorab schon einzufinden und zu unterhalten! Gehen Sie dabei proaktiv vor, zum Beispiel, indem Sie zu Beginn eines Teammeetings eine „Blitzlichtrunde“ zum aktuellen Befinden aller einführen. So gewähren Sie Raum für Gespräche, die nicht nur eng auf den Arbeitsinhalt fokussiert sind und Interesse für Ihre Mitarbeiter über den Jobkontext hinaus signalisieren.

… und verlassen Sie ihn wieder!

Öffnen Sie digitale Türen, schaffen Sie einen Ort zum Austausch – verlassen ihn dann aber wieder! Im normalen Büroalltag verbringen Ihre Mitarbeiter auch die meiste Zeit ohne Ihre Anwesenheit. Gestehen Sie Ihrem Team zu, dass nach einem Online-Meeting der digitale Konferenzraum noch kurz offenbleibt und Sie sich in ihrer gewohnten Dynamik miteinander unterhalten können – ohne, dass Sie dabei mithören oder -lesen. Das zeigt nicht nur, dass Sie um die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter wissen und auf diese eingehen, sondern auch, dass Sie Ihren Mitarbeitern in puncto eigenverantwortliche Arbeitszeiteinteilung vertrauen.

3. Bieten Sie ein offenes Ohr

Im normalen Büroalltag wird von vielen Arbeitnehmern die Hemmschwelle, das Gespräch zu ihrem Vorgesetzten zu suchen, noch als sehr hoch empfunden – nicht zuletzt, weil die Kollegen mitbekommen, wie man den Schreibtisch verlässt und im Chef-Büro die Tür hinter einem geschlossen wird. In diesem Punkt bietet das mobile Arbeiten einen Vorteil: Hier können Sie im datengeschützten Rahmen Einzelgespräche mit Ihren Mitarbeitern führen, ohne, dass das die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zieht. Bieten Sie von sich auch regelmäßige offene Sprechstunden an und vereinbaren Sie zusätzlich wiederkehrende One-to-One-Calls mit den Teammitgliedern. 

4. Stellen Sie Kontakte her

Insbesondere neuen Mitarbeitern fällt es vom mobilen Arbeitsplatz aus auch schwer, Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen aufzubauen: Hier sind Sie gefragt! Für die Dynamik, die sich im Büroalltag in der Belegschaft von allein ergeben würde, sind Sie nun zum Start die treibende Kraft. Vereinbaren Sie Video-Calls, in denen Sie dem neuen Mitarbeiter einzeln die Teamkollegen vorstellen und sie zum Gespräch animieren. Sie sind in der bestmöglichen Position: Denn Sie kennen alle Ihre Mitarbeiter und können gezielt das Kontakteknüpfen der Personen untereinander befördern. Weitere Tipps, wie auch auf Abstand ein guter Einstand für neue Mitarbeiter gelingt, haben wir hier parat.

5. Kommen Sie nicht zu kurz

Als Arbeitgeber oder Führungskraft tragen Sie die Verantwortung für Ihr Team – aber auch für Ihr eigenes Wohlergehen! Genauso, wie Ihre Mitarbeiter den Austausch untereinander suchen und brauchen, ist er auch für Sie wichtig. Initiieren Sie einen virtuellen Jour Fixe mit anderen Führungskräften, in dem Sie sich nicht nur über die Arbeit, sondern auch darüber hinaus über Ihr Wohlbefinden austauschen. Und natürlich können Sie auch einem Feierabend-Meeting mit Ihrer Abteilung beiwohnen – Transparenz und Nahbarkeit stärkt den Team Spirit auch über die Grenzen des mobilen Arbeitsplatzes hinaus.

Fazit: Nutzen Sie als Arbeitgeber die Vorteile des mobilen Arbeitens und schaffen Sie virtuelle Alternativen

Mobiles Arbeiten ist eine Herausforderung, nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber. Sie müssen den richtigen Rahmen schaffen.

Im virtuellen Arbeiten kommt es vor allem darauf an, die Team-Dynamiken zu erhalten und die Kommunikation aktiv zu fördern. So können Sie das kommunikative Defizit, das beim mobilen Arbeiten droht, als Arbeitgeber schon mit kleinem Aufwand vermeiden.