"New Work" – verändert dieser Begriff alles und warum sprechen wir überhaupt darüber? Wir erklären, was genau "New Work" eigentlich bedeutet und welche Chancen die "neue Arbeit" bereithält.

New Work: Definition und Bedeutung

Der Begriff "New Work" umfasst eine ganze Reihe aktueller Veränderungen. Er ist nicht genau definiert, sondern beschreibt eher eine generelle Entwicklung des Arbeitsmarktes und ein bestimmtes Mindset. Wir sind über den ganzen Globus vernetzt, haben unsere Dateien in Cloudservices gespeichert und treffen uns in Videokonferenzen. In vielen Berufen ist man deshalb nicht mehr an einen fixen Standort gebunden, sondern arbeitet dort, wo man gerade ist. „New Work“ – zu Deutsch Arbeitswelt der Zukunft – steht für ein Arbeitsmodell, welches sehr viel freier und selbstbestimmter daherkommt als bisher. Arbeit gegen Geld – das ist heute etwas kurz gedacht. Das Streben nach Selbstverwirklichung schwingt viel stärker mit, als es noch vor dreißig Jahren der Fall war. Die klassische Hierarchiefolge weicht zunehmend auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das Management leben den Netzwerkgedanken und tauschen sich zu Sachverhalten aus. Die Freiheit, Dinge zu gestalten und Individualität einbringen zu können, ist die neue Definition von Zufriedenheit. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen sich stets neu erfinden und selbstbestimmt entscheiden, was sie tun.

Das New Work-Mindset

Wie wir bereits beschrieben haben, steht New Work für ein neues Arbeitsgefühl und eine neue Einstellung zum Job. Die junge Arbeitnehmer-Generation hat bestimmte Vorstellungen davon, wie sie arbeiten möchten. Die Arbeitsbedingungen und die Arbeitskultur gleichen sich dem nach und nach an. Momentan wird hier viel ausprobiert und auch wieder verworfen – die Arbeitswelt von morgen wird gerade verhandelt und ausgetestet. Die Buzzwords, die immer wieder genannt werden, sind folgende:

  • Agilität
  • Flexibilität
  • Selbstverwirklichung
  • Selbstständigkeit
  • Digitalisierung
  • Ortsunabhängigkeit

Selbstbestimmung ist das Stichwort

Work-Life scheint zu einer Einheit zu verschmelzen. Mitarbeiter können selbst entscheiden, von wo sie arbeiten und wie sie ihre Arbeitszeit optimal gestalten. Das reine Abarbeiten von Aufgaben in einer bestimmten Zeit ist sowohl arbeitgeberseitig als auch arbeitnehmerseitig nicht mehr gewünscht. Mitdenken ist gefragt! Von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dürfen gerne Vorschläge für effizientere Arbeitsweisen oder Prozessabläufe gemacht werden. „New Work“ stellt also die Sinnhaftigkeit der Arbeit in den Vordergrund. Arbeiten in selbstbestimmter Art und Weise ist ein markantes Signal der „New Work“-Bewegung.

Die lineare Karriereleiter ist out

Ausbildung, Berufseinstieg, Aufstieg und dann Rente in einem einzigen Unternehmen – das ist nicht mehr der klassische Werdegang. Wir wollen von Zeit zu Zeit Neues erfahren, haben Lust uns neu zu erfinden. Zwar ist man Experte auf dem eigenen Gebiet, aber irgendwie fühlt es sich an, als würde uns jemand eine Korsage anlegen. New Work ermöglicht das Ablegen dieser Korsage und lässt uns in luftige Shirts schlüpfen, die Spielraum bieten für neue Wege. Modelle wie Job-Sharing oder Job-Rotation erweitern unseren Horizont. Die Dinge einmal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten: Das erweitert den Erfahrungsschatz enorm und bringt wertvollen Input für alle Arbeitsbereiche.

New Work: Ideologie und Realität

Ganz klar: Die beschriebenen Szenarien sind ohne Frage in Ihrer Gesamtheit noch Utopie. Den Weg zur „New Work-Generation“ kann man nur Schritt für Schritt gehen. Natürlich muss eine Unternehmensführung dafür sorgen, dass die Organisation Gewinn erwirtschaftet und die Arbeitsergebnisse stimmen. Da kann nicht jeder tun, was er gerne möchte. Dennoch bieten sich kleine Spielräume an, die gewährt werden können. Den Übergang von „Old Work“ zu „New Work“ schafft zum Beispiel die Nutzung von neuen Technologien und ein gelebtes Gemeinschaftsgefühl, egal welcher Hierarchieebene man angehört.

Die Kritik an New Work

Die Arbeitswelt der Zukunft ist ein echtes Trendthema – und wie bei jedem Trend sind die Erwartungen und die Euphorie erst einmal groß. Allerdings muss sich erst noch herausstellen, ob wirklich alle Modernisierungsmaßnahmen ihren Versprechungen auch standhalten können. Gerade bei Themen, die mehr Freiheit in elementaren Bereichen des Lebens versprechen, darf eine kritische Auseinandersetzung nicht fehlen.

Eine Gefahr des New Work-Gedankens ist sicherlich die Vermischung von Arbeits- und Berufswelt. "Suche Dir einen Job, der Dir gefällt, und Du musst nie wieder arbeiten" – solche Sprüche werden in diesem Zusammenhang oft genannt. Tatsächlich klingt die Vorstellung einer perfekten Integration der Arbeit in den Alltag erst einmal verlockend. Allerdings kann es so schnell passieren, dass das Erlebnis eines echten Feierabends verloren geht. Ist es wirklich so toll, auch am Strand noch erreichbar zu sein? Wollen wir unsere Arbeitsthemen wirklich mit nach Hause nehmen oder ist hier eher Digital Detox angesagt? Die Arbeit im Büro zu lassen und wirklich Abschalten zu können ist ein enorm wichtiger Faktor, den man nie unterschätzen sollte.

Der Weg von "Old Work" zu "New Work"

New Work ist kein Zustand, der sich planen lässt und an einem Tag X erreicht sein wird. New Work passiert bereits im Hier und Jetzt. Dennoch lassen sich einige Faktoren nennen, die im Wesentlichen für die Entstehung einer neuen Arbeitswelt verantwortlich sind:

Digitalisierung

Die fortschreitende Digitalisierung macht die meisten Kernpunkte von New Work erst möglich. Durch Digitalisierungsprozesse erreichen wir Flexibilität, neue Kommunikationswege und ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Globalisierung

Die Globalisierung verändert unsere Arbeitswelt wie kaum ein anderer Faktor. Wir können beispielsweise in Arbeitsgruppen mit Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten.

Work-Life-Balance

Eine gesunde Work-Life-Balance ist Voraussetzung für eine dauerhafte Gesundheit. Glücklicherweise wächst das Bewusstsein hierfür stetig – sowohl auf Arbeitnehmer- als auch auf Arbeitgeberseite.

Organisation

New Work bedeutet auch, dass Arbeit nicht mehr in den strikten Organisationsstrukturen früherer Zeiten gedacht wird. Wir arbeiten häufiger in Teams und projektorientiert. Hier fällt oft das Stichwort "Holocracy" (dt.: Holokratie). Damit wird eine agile Unternehmensform beschrieben, in der nicht in Hierarchien, sondern in Teams mit festgelegten Rollen und Zuständigkeiten gedacht wird. Diese agieren transparent miteinander und profitieren gegenseitig von der Weitergabe von Wissen.

Das nimmt jeder für sich mit: New Work für sich selbst nutzen

Wie heißt es doch so schön: Jeder ist des eigenen Glückes Schmied. Darum sollten wir schnellstmöglich das Schmiedehandwerk erlernen und ein paar Gedanken darum kreisen lassen, was WIR eigentlich möchten. Welche Elemente des New Work-Gedankens wollen wir in unseren Arbeitsalltag integrieren? Der ideale Zukunfts-Job kann für jeden etwas anders aussehen. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Was wäre der ideale Job für mich?
  • Was ist mir wichtig im Job?
  • Was würde dazu führen, dass Arbeit nicht mehr Arbeit ist, sondern auch Leben?


Bin ich mir der Antworten auf diese Fragen bewusst, dann ist es Zeit, die eigene Vision von „New Work“ zu leben. Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen sowie Ihren Vorgesetzten darüber, wie selbstbestimmtes Arbeiten funktionieren kann. Definieren Sie New Work für sich selbst!

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