Ein Bürojob kommt für Sie nicht in Frage, denn Sie lieben es, jederzeit an der frischen Luft zu sein, auch bei Wind und Wetter? Selbst in Ausnahmesituationen achten Sie auf die korrekte Ausführung Ihrer Arbeit und wenden gekonnt Ihre handwerklichen Fähigkeiten an? Dann sorgen Sie doch dafür, dass andere ein sicheres Dach über dem Kopf haben und werden arbeiten Sie als Dachdeckerin oder Dachdecker.

Welche Aufgaben haben Dachdeckerinnen und Dachdecker?

  • Herstellung von Holzkonstruktionen für Dachstühle
  • Bekleidung von Dach- und Wandflächen mit Deckwerkstoffen
  • Anbringen von Abdichtungstechnik und Solaranlagen
  • Anbau, Prüfung und Reparatur von Regenrinnen
  • Einbau von Dachfenstern

Dachdeckerinnen und Dachdecker arbeiten den ganzen Tag an der frischen Luft. Um diesen Beruf ausüben zu können, müssen Sie zu einhundert Prozent schwindelfrei sein, denn selbst ein durchschnittliches Einfamilienhaus hat eine Höhe von ca. 10 Metern. Als Dachdeckerin bzw. Dachdecker stellen Sie die Holzkonstruktionen für Dachstühle her. Hierbei ist Millimeterarbeit gefragt, denn wenn die Maße nicht korrekt verarbeitet werden, passt der Dachstuhl nicht genau auf das Gebäude.

Kontaktiert Sie ein Kunde, liegt meist ein Dachschaden vor. Hat ein Sturm durch starke Böen das Dach an einzelnen oder mehreren Stellen abgedeckt und/oder Nässe tritt ein, ist es Ihre Aufgabe als Spezialist dafür zu sorgen, dass das Dach fachgerecht zugedeckt wird und der Kunde schnellstmöglich wieder im Trockenen sitzt. Wenn der Niederschlag jedoch zu stark ist, um die Reparatur sofort sachgemäß zu verrichten, sind Sie bei Vertragsabschluss gesetzlich dazu verpflichtet, das Haus provisorisch zu schützen, um einen weiteren Nässeeintritt zu verhindern. Ebenso stellt das (nachträgliche) Einbauen von Dachfenstern für Sie kein Problem dar. Sie kennen sich mit Abdichtungstechnik aus und verlegen auf Wunsch auch Solaranlagen auf den Dächern Ihrer Kunden. Um einen einwandfreien Ablauf des Regenwassers zu gewähren, bringen Sie Regenrinnen an und kümmern sich um deren Instandhaltung.

Die Ausbildung

Schulabschluss: Hauptschulabschluss
Ausbildungsart: dual (Berufsschulunterricht und Betrieb)
Dauer: 3 Jahre

Im Laufe der Ausbildung haben Sie die Möglichkeit, sich auf einen dieser fünf Schwerpunkte zu spezialisieren:

  • Abdichtungstechnik
  • Außenwandbekleidungstechnik
  • Dachdeckungstechnik
  • Energietechnik an Dach und Wand
  • Reetdachtechnik

Weiterbildungsmöglichkeiten für Dachdeckerinnen und Dachdecker

Wenn Sie Ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgeschlossen haben, steht einer Weiterbildung zum geprüften Dachdeckermeister bzw. zur -meisterin nichts mehr im Wege. Voraussetzung dafür ist der Besuch der Meisterschule. Die Weiterbildung kann in Voll- oder Teilzeit erfolgen. Die Weiterbildung zum Meister ist nötig, wenn Sie sich als Dachdeckerin oder Dachdecker selbstständig machen möchten.
An einigen Fachhochschulen berechtigt das Erlangen einer Berufsausbildung zur Teilnahme an berufsspezifischen Studiengängen, sodass Sie ggf. auch mit einem Studium an die Ausbildung anschließen können. Über diesen Weg können Sie sich beispielsweise zur/zum Technikerin/Techniker der Fachrichtung Bautechnik weiterbilden und als staatlich geprüfte Technikerin bzw. staatlich geprüfter Techniker Aufgaben in der Bauleitung und Bauabrechnung übernehmen. Je nach Voraussetzung können Sie mit der Meisterausbildung auch ein Studium des Bauingenieurswesens aufnehmen.

Persönliche Voraussetzungen

  • Keine Höhenangst – Sie arbeiten auf Dächern und sollten trittsicher sein.
  • Handwerkliches Geschick – die meisten Fähigkeiten erlernt man während der Ausbildung, aber ein grundsätzliches handwerkliches Geschick wird vorausgesetzt.
  • Gute körperliche Fitness – der Beruf des Dachdeckers ist immer wieder auch damit verbunden, schwere Materialen wie Hölzer oder Dachziegel zu tragen, zusätzlich arbeiten Sie im Sommer in starker Hitze.
  • Sorgfalt – an Ihrer Arbeit liegt es, ob Ihre Kunden später ein trockenes und stabiles Dach über dem Kopf haben, daher ist Sorgfalt bei der Ausführung jedes Arbeitsschrittes unabdingbar.

Die Voraussetzung zur Ausbildung als Dachdeckerin bzw. Dachdecker ist ein Hauptschulabschluss. Angehende Dachdecker besuchen während ihrer Ausbildung eine Berufsschule, in der wesentliche theoretische Grundlagen gelehrt werden. Durch simultane Arbeitseinsätze im Ausbildungsbetrieb findet das Gelehrte direkt Anwendung und wird mit den Praxiserfahrungen verbunden. Mit den Kolleginnen und Kollegen fährt man zu verschiedenen Baustellen und übernimmt erst einmal kleinere Aufgaben. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr werden die Grundkenntnisse vertieft. Auszubildende zur Dachdeckerin und zum Dachdecker besuchen dann, zusätzlich zur Berufsschule, Kurse zu den verschiedenen Werkstoffen und Handwerkstechniken, um ihre Kenntnisse zu erweitern. Spätestens zu Beginn des dritten Lehrjahres unterstützen Sie aktiv auf den verschiedenen Baustellen und bringen Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten auf den Dächern der Stadt mit ein.

Schwindelfreiheit gilt als wichtigste persönliche Voraussetzung, wenn man erwägt, Dachdeckerin bzw. Dachdecker zu werden. Man arbeitet meistens auf Dächern, die eine Höhe von 10 Metern oder mehr haben. Handwerkliches Geschick und Interesse sind ebenfalls essenzielle Voraussetzungen für diesen Ausbildungsberuf. Da Dachdeckerinnen und Dachdecker oft schwere Werkstoffe tragen müssen, ist eine gute körperliche Verfassung nicht zu unterschätzen. Zusätzlich sollten Sie nicht wetterempfindlich sein, da Sie im Sommer unter sehr heißen Temperaturen arbeiten, während das Wetter in der zweiten Jahreshälfte kalt und nass ist. Da Sie dafür verantwortlich sind, das Dach als schützendes Element des Hauses robust und beständig zu erbauen, gilt das Gebot der Genauigkeit. Sorgfältiges Arbeiten ist daher unabdingbar.

Dachdeckerinnen und Dachdecker arbeiten in folgenden Betrieben:

  • in Dachdeckerbetrieben und anderen Bedachungsunternehmen
  • in Handwerksbetrieben
  • bei Bauunternehmen

Der Arbeitsalltag von Dachdeckerinnen und Dachdeckern

06.00 Uhr Arbeitsbeginn

  • mit den Kolleginnen und Kollegen zur Baustelle fahren
    bzw. an der Baustelle treffen
  • Besprechung der anfallenden Aufgaben, Aufgabenverteilung
  • Beginn der Tagestätigkeit, z. B. Holzkonstruktionen für den Dachstuhl bauen, Dämmmaterial auf dem Dach verteilen oder Nässeabdichtungen anbringen und ausrichten

9.00 Uhr Frühstückspause

  • Nachfolgend: Tätigkeiten weiter ausführen, z. B. Nässeabdichtungen anbringen und ausrichten, Deckmaterial auf dem Dach verlegen

12.30 Uhr Mittagspause

  • nach der Mittagspause: ggf. Baustellenwechsel
  • andere Tätigkeiten ausführen, z. B. Solaranlagen installieren, Regenrinnen anbauen und instandhalten

17.30 Uhr Feierabend

  • Ein ereignisreicher und anstrengender Tag geht zu Ende und endet damit, dass Sie die Baustelle für den nächsten Tag vorbereiten und Ihre Arbeitsmaterialien sachgemäß verräumen.

                                                                      

Im Sommer beginnt ein Arbeitstag der Dachdeckerin / des Dachdeckers um 07.30 Uhr oder sogar noch früher.

Ein typischer Tag beginnt mit der Fahrt zur Baustelle, dort findet ein kurzes Aufgaben-Briefing statt und Sie beginnen mit Ihrer Arbeit. Ziel ist es, so viel wie möglich zu erledigen, solange die Temperaturen noch angenehm sind.

Um 09.00 könnten Sie herzhaft in Ihr Frühstücksbrot beißen, um dann gestärkt
zurück an die Arbeit zu gehen. Wenn es um die Mittagszeit heißer wird, fällt das Arbeiten deutlich schwerer, daher folgt um 12.30 Uhr eine Mittagspause.

Während der Sommermonate haben Dachdeckerinnen und Dachdecker mehr zu tun als im Winter, daher ist es möglich, dass Sie an mehreren Baustellen pro Tag arbeiten. Das Team teilt sich eventuell auf und Sie fahren nach der Mittagspause mit einer Kollegin oder einem Kollegen zu einer weiteren Baustelle, wo Sie dann bis zum Feierabend gegen 17.00 Uhr andere Tätigkeiten verrichten.

Um das beständige Wetter im Sommer bestmöglich zu nutzen, machen Dachdeckerinnen und Dachdecker in den Sommermonaten häufig Überstunden. Diese nutzen Sie dann während der kalten Jahreszeit, um Fehlstunden auszugleichen.

Aber was machen Dachdeckerinnen und Dachdecker, wenn es auch mal im Sommer regnet? Ist der Niederschlag so stark, dass nicht mehr weitergearbeitet werden kann, sind Sie als Verantwortlicher gesetzlich dazu verpflichtet, das offene Dach vor Nässe zu schützen, bis die Schlechtwetterfront abzieht und Sie die Deckarbeiten wieder aufnehmen können.

Drei Mitarbeitende stehen bei einem Kaffee zusammen
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