Sie jonglieren gern mit Zahlen? Sie lieben es, ausgefeilte Finanzpläne zu schmieden? Und Sie haben gerne die Fäden in der Hand, wenn es firmenintern um richtungsweisende Entscheidungen geht? Dann könnte das Controlling genau das Richtige für Sie sein! Denn Controller:innen sind maßgeblich dazu da, die wirtschaftlichen und finanziellen Prozesse eines Unternehmens zu optimieren, zu steuern und zu lenken.

Die Aufgaben im Controlling

Der Aufgabenbereich von Controller:innen konzentriert sich im Wesentlichen auf Zahlen und Statistiken. Sie analysieren, planen, steuern und kontrollieren alle wirtschaftlichen Prozesse, um beispielsweise Einsparpotentiale oder Entwicklungschancen eines Unternehmens aufzudecken. Sie stellen Kostenplanungen auf, kümmern sich um die korrekte Einteilung des Unternehmensbudgets und beraten die Geschäftsführung in jeglichen Fragen rund um das Thema Kostenkontrolle.

Dabei hat das Controlling durchaus Parallelen zum Rechnungswesen bzw. zur Buchführung, doch auch wenn sich beide Berufszweige mit den Finanzen eines Unternehmens beschäftigen, so wird hier dennoch eine klare Trennlinie gezogen. Während sich die Buchhaltung ausschließlich mit abgeschlossenen Prozessen beschäftigt, liegt die Verantwortung im Controlling vor allem darin, nach vorn zu schauen und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Deshalb ist das Controlling auch meistens auf Augenhöhe und gleichgesetzt mit dem leitenden Management – schließlich trägt es maßgebliche Mitverantwortung für die wirtschaftliche und finanzielle Effektivität eines Unternehmens.

Controller:in – die Ausbildung

Der klassische Einstieg zu einer Karriere im Controlling ist eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich oder im Rechnungs- oder Verwaltungswesen mit anschließender Weiterbildung zur:zum Controller:in. Natürlich kommt man auch auf dem akademischen Weg ans Ziel, denn auch wirtschaftlich ausgerichtete Studiengänge wie die Betriebswirtschafts- oder die Volkswirtschaftslehre ermöglichen einen optimalen Zugang zu diesem Beruf. Das gilt ebenso für ein duales Studium an einer Berufsakademie oder Fachhochschule. Viele Studiengänge bieten darüber hinaus auch einen Schwerpunkt zum Controlling an und sind somit spezifischer ausgerichtet. Aber auch thematisch ähnliche Studiengänge wie der des Wirtschaftsingenieurwesens oder ein Studium im Bereich von Steuer und Revision sind geeignet, um im Controlling durchzustarten. Nach einem abgeschlossenen Bachelor-Grundstudium ist es außerdem lohnenswert, anschließend noch einen Master-Abschluss aufzusatteln, denn dann winken verbesserte Einstiegschancen und höhere Verdienstmöglichkeiten.

Persönliche Voraussetzungen für das Controlling

  • Affinität zu Zahlen und Spaß im Umgang damit
  • übergreifendes Verständnis für finanzielle Unternehmensprozesse
  • Kenntnisse im Rechnungswesen und in der Buchführung
  • Analyse- und Interpretationsfähigkeit für Statistiken
  • Wahrnehmung von Trends und Entwicklungen
  • logisch-analytisches Denkvermögen
  • Zuverlässigkeit
  • Genauigkeit und Sorgfalt
  • Fähigkeit zur Problemlösung
  • hohe soziale Kompetenz

Im Controlling sind Sie dafür verantwortlich, die finanzielle Effektivität eines Unternehmens zu überprüfen und zu lenken. Eine gewisse Liebe zu Zahlen und Statistiken ist daher essenziell wichtig, denn das wird im Controlling Ihr tägliches Brot sein! Gefragt ist außerdem ein gutes Einschätzungsvermögen, um die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen – auch in unangenehmen Bereichen wie dem Personalmanagement. Neben logischem und analytischem Denken sollte deshalb auch sozial kompetentes Auftreten eine Ihrer Stärken sein. Denn vielleicht wird es irgendwann einmal Ihr Ratschlag sein müssen, Mitarbeiter:innen zu entlassen, damit das Unternehmen weiterhin effektiv wirtschaften kann. Auch zuverlässiges und genaues Arbeiten ist maßgeblich für diesen Beruf.

In diesen Branchen arbeiten Controller:innen

Da eine wirtschaftliche Effektivität das Ziel fast jedes Unternehmens ist, bieten sich vielfältige Möglichkeiten in nahezu allen Branchen an, um im Controlling zu arbeiten. Klassische Bereiche sind unter anderem

  • Finanzdienstleistungen
  • Management und Beratung
  • Handel
  • Elektrotechnik/Elektronik
  • Fahrzeugbau

Quereinstieg

Viele Unternehmen sind darum bemüht, ihre firmeninternen Abläufe zu verbessern und zu optimieren, natürlich insbesondere mit Blick auf die Finanzen. Einem guten Controlling kommt daher besondere Bedeutung zu, entsprechend gefragt sind Fachleute in diesem Bereich. Eine Umschulung beziehungsweise ein Quereinstieg in diesen Beruf lohnt sich also! Grundvoraussetzung bleibt aber immer eine persönliche Affinität zu Zahlen und Statistiken – auch Vorerfahrungen in diesen Bereichen sind natürlich von Vorteil. Umschulungen werden beispielsweise von der IHK angeboten.

Weiterbildungsmöglichkeiten im Controlling

In den meisten Unternehmen kann man im Controlling vom Junior- in den Senior-Rang aufsteigen, auch nahtlose Wechsel in verschiedene Bereiche des Managements sind machbar. Interessante Weiterbildungsmöglichen gibt es vor allem in den speziellen Kernbereichen des Controllings – von Seminaren über Big Data oder Digitalisierung bis hin zu fachlichen Vertiefungen wie etwa im operativen oder strategischen Controlling. Ergänzend sind auch Weiterbildungen in persönlichen oder sozialen Kompetenzbereichen möglich.

Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen

Sie beginnen als Junior Controller:in und sammeln ein paar Jahre Berufserfahrung. Je nach Leistung können Sie schnell zur Position Senior Controller:in aufsteigen. Sollten neben Ihren beruflichen Fähigkeiten nun auch noch Ihre Führungsqualitäten herausstechen, können Sie über den Schritt zur Abteilungsleitung Controlling nachdenken. Und wenn Sie alle Qualitäten – wie eine besondere Führungspersönlichkeit, Ehrgeiz und den Blick für das gesamte Unternehmen sowie den Markt – mitbringen, besteht auch die Möglichkeit, zum Finanzvorstand aufzusteigen.

Der Arbeitsalltag im Controlling

Je nach Unternehmen, Position und aktuellen Schwerpunkten sieht natürlich jeder Tagesablauf anders aus. Dennoch haben wir hier einen typischen Arbeitstag im Controlling zusammengefasst.

08.00 Uhr Arbeitsbeginn

  • E-Mail-Eingang checken und ggf. Feedbacks geben
  • Termine für den Tag vorbereiten
  • diverse Telefonate, Frühbesprechung mit den Kolleg:innen
     

09.00 Uhr Meeting mit der Vertriebsleitung

  • Vergleich Soll-Werte der Planung mit den Ist-Werten
  • Abweichungen aufzeigen
  • Gegenmaßnahmen besprechen
     

10.30 Uhr Berichte erstellen

  • Unterlagen sortieren
  • Analyse von Kennzahlen
  • Kostenplanungen erarbeiten
     

12.30 Uhr Mittagspause

  • gemeinsame Mahlzeit und Austausch mit Kolleg:innen in der Kantine
     

13.00 Uhr

  • Reportings erstellen
     

14.00 Meeting mit Geschäftsleitung

  • Definition von Ist- und Soll-Werten
  • Berichte zu unterschiedlichen Abteilungen besprechen
  • Abweichungsanalyse und Handlungsempfehlungen präsentieren
     

15.30 Uhr Nachbereitung GL-Meeting

  • Besprechung mit dem Team
  • erste Handlungsempfehlungen erarbeiten
  • Terminabsprachen per Telefon und E-Mail
     

16.30 Uhr

  • Ergebnisse des Tages zusammenfassen und reflektieren
  • To-Do-Liste für den nächsten Tag anlegen
     

17.00 Uhr Feierabend

  • Ende eines ereignisreichen Arbeitstags

Der Arbeitstag im Controlling beginnt wie viele andere Bürojobs auch: Sie loggen sich an Ihrem Computer ein, werfen einen Blick in Ihr E-Mail-Postfach und geben entsprechende Feedbacks an die Absender:innen. Die erste Stunde des Arbeitstages vergeht außerdem in der Regel mit Telefonaten mit den Kolleg:innen aus anderen Abteilungen und kurzen Besprechungen im Team, wobei die Termine und To-Dos des Tages im Mittelpunkt stehen.

Da das Berichtswesen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit im Controlling ist, gilt es auch, diese Berichte mit den betreffenden Abteilungen zu besprechen. Diese Berichte enthalten viele relevante Informationen, die den Verantwortlichen bei ihrer Entscheidungsfindung helfen, denn darin werden die Soll-Werte der Planung mit den aktuellen Ist-Werten verglichen. Aus der Abweichungsanalyse ergeben sich schließlich konkrete Handlungsempfehlungen.
 

Meetings mit den entsprechenden Abteilungen gehören also ebenso zum Tagesgeschäft wie auch regelmäßige Meetings mit der Geschäftsleitung. Schließlich tragen Controller:innen mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu bei, die wirtschaftlichen und finanziellen Prozesse eines Unternehmens zu optimieren, zu steuern und zu lenken.

So stellen die Berichte aus dem Controlling also eine fundamentale Planungsgrundlage für die Geschäftsleitung dar, doch gehören zum Arbeitsalltag neben diesen Berichten außerdem die Planung und der Forecast. Während in der Planung der zukünftige Verlauf und das Ziel dargestellt wird, ist der Forecast ein Steuerungsinstrument, mit dem die Zielerreichung der Planung überprüft wird. Dadurch sollen Abweichungen früh genug erkannt werden, um zielführende Anpassungen vornehmen zu können.

All das geschieht stets in enger Zusammenarbeit und Absprache mit dem eigenen Team und anderen Abteilungen, weshalb die Kommunikation über alle Kanäle wie auch im persönlichen Gespräch ein typischer Bestandteil der täglichen Arbeit im Controlling ist.

Über den Tag hinweg kommen so viele Informationen, Anstöße und Gedanken zusammen, die man final noch einmal reflektiert und daraus erste To-Dos für den nächsten Tag ableitet.

Gegen 17.00 Uhr geht es dann in den wohlverdienten Feierabend.

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