Die Messenger-Bewerbung: Neuland oder Alltag? Wir leben in einer immer schneller und digitaler werdenden Welt, in der die Online-Bewerbung längst die altmodische Bewerbungsmappe abgelöst hat. Mittlerweile ist man nur noch wenige Klicks vom Vorstellungsgespräch entfernt, beispielsweise in Sozialen Netzwerken. Doch zukünftige Arbeitnehmer klagen trotz des schnellen Bewerbungsprozesses immer wieder über viel zu lange Wartezeiten auf Rückmeldungen und Antworten auf ihre Fragen. Wie können Unternehmen den Bewerbungsprozess also noch angenehmer, unkomplizierter und vor allem effizienter gestalten? Hier kommt die Bewerbung via Messenger ins Spiel. Inzwischen tragen die meisten Menschen ihr Smartphone zu jeder Tages- und Nachtzeit bei sich. Messenger-Dienste wie WhatsApp, Facebook und Co. ermöglichen das schnelle und unkomplizierte Übertragen von Nachrichten, Dateien und sogar Videomaterialien. Das Versenden einer persönlichen Bewerbung war demnach noch nie so einfach wie durch die Messenger-Bewerbung.

Messenger-Bewerbung: Aufpassen bei persönlichen Daten

Bei allem Komfort der einfachen Bewerbung per Messenger steht natürlich immer eines an erster Stelle: Die Sicherheit der Bewerberdaten. Von einer Abwicklung des gesamten Bewerbungsprozesses über Messenger-Dienste wie WhatsApp und Co. ist also abzuraten. Jedoch können über diese Kommunikationswege schnell und einfach erste Fragen zum Job oder der Bewerbung beantwortet und so erste Hemmschwellen abgebaut werden. Auch für den weiteren Bewerbungsprozess können Messenger-Dienste interessant sein,beispielsweise, wenn Statusfragen zu einer laufenden Bewerbung gestellt werden. Per WhatsApp und Co. bekommt der Bewerber eine schnelle Rückmeldung zum weiteren Verlauf seiner Bewerbung.

Schnelle und einfache Rückmeldung bei der Bewerbung via Messenger

Mittels Messenger kommt das Unternehmen dem Bewerber-Wunsch nach, eine zeitnahe Rückmeldung zu Bewerbungsunterlagen und offenen Fragen zu geben. Voraussetzung ist natürlich, dass die internen Prozesse stimmen und Ad hoc-Reaktionen gewährleistet werden können. Nutzen Sie in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit für Bewerbungen per Messenger, machen Sie bitte Ihre Hausaufgaben und stellen sicher, dass alle Anfragen direkt beantwortet werden – ist dies nicht der Fall, sollte die Messenger-Kommunikation noch einmal überdacht werden, da eine lange Wartezeit die Kommunikationsweise des Unternehmens in Frage stellt.

WhatsApp und Co. – Vorteile für Unternehmen

Ein großer Vorteil der Kommunikation via Chat ist ein schneller Vertrauensaufbau. Durch schnelle Reaktion auf vertrauter Ebene entsteht ein persönlicher Kontakt. Hier sollte, je nach Zielgruppe der Bewerber, auch die Art der persönlichen Ansprache gut überlegt werden. Handelt es sich um junge Bewerber, beispielsweise Schüler, die einen Ausbildungsplatz suchen, kann die direkte Ansprache in Du-Form in Betracht gezogen werden. Dadurch entsteht eine Kommunikationsatmosphäre auf Augenhöhe, wodurch Hemmungen genommen werden. Zudem behalten junge Bewerber das Unternehmen so als modern und persönlich in Erinnerung. Eine schnelle Reaktion bildet häufig sogar die Erwartungshaltung von Jugendlichen ab. Im Zeitalter der mobilen Kommunikation, wo jeder immer, überall und zu jeder Tageszeit online ist, wird eine kurze Reaktionszeit vorausgesetzt.

Die Bewerbung via Messenger: Das einzige Tool der Zukunft?

Wie bereits erwähnt ist der Versand von Bewerbungsdaten momentan noch ein schwieriges Thema, dem sich die verantwortlichen Dienste und Unternehmen weiterhin annehmen müssen. Gerade im Rahmen der EU-DSGVO ist dies ein spannender Prozess, bei dem es in den nächsten Jahren sicherlich noch einige Entwicklungen geben wird. Sicher ist aber, dass Messenger auch in Zukunft weiter ein interessantes Tool für Arbeitgeber darstellen, um sich unmittelbar mit Bewerbern zu vernetzen und Fragen, Antworten sowie Informationen kurzfristig auszutauschen.

Die Vorteile und Herausforderungen der Messenger-Bewerbung im Überblick

Vorteile der Bewerbung per Messenger:

  • Hemmschwellen abbauen: Viele Bewerber kennen diese Situation. Sie haben Interesse an einem Job, wissen aber nicht, ob Sie als Kandidat in Frage kommen. Hier wäre es doch prima, erste Fragen kurzfristig stellen zu können und auch gleich eine Antwort zu bekommen.
  • Persönlicher Kontakt: Mit der richtigen Art der Kommunikation baut ein Unternehmen schnell den persönlichen Kontakt zum Bewerber auf.
  • Jungen Bewerbern in gewohnter Umgebung begegnen: Für unter 20-Jährige ist der schnelle und unkomplizierte Kontakt ideal. Junge Leute verbringen ohnehin viel Zeit in Sozialen Netzwerken – durch das Angebot der Bewerbung per Messenger holt man sie quasi „zu Hause ab“.
  • Skeptiker abholen: Jobsuchende, die bereits einige Jahre gearbeitet haben und sich bis dato auf herkömmlichen Wege (per Post, per E-Mail) beworben haben, können der neuen Bewerbungsmethode skeptisch gegenüberstehen. Hier gilt es Hemmschwellen abzubauen!
  • Reaktionszeiten gewährleisten: Bietet ein Unternehmen den Bewerbungsprozess via Messenger an, sollte hier auch eine schnelle Reaktionszeit gewährleistet sein.
  • Datenschutz: Hier wird es künftig noch einige Entwicklungen geben, die vielleicht sogar irgendwann den gesamten Prozess via Messenger legitimieren.

What’s next – geht die Digitalisierung über die Messenger-Bewerbung hinaus?

Davon ist auszugehen. Denn bereits jetzt laden viele Unternehmen zum Erstkontakt über Videokonferenz-Tools wie Skype ein. Gerade im Bewerbungsprozess ist dies natürlich eine interessante Entwicklung, die vieles verändert:

  1. Die mehr oder weniger weite Anreise zum Unternehmen entfällt.
  2. Bei der ersten Begegnung befindet sich der Bewerber in gewohnter Umgebung – wodurch wiederum Hemmschwellen herabgesetzt werden.
  3. Natürlich ist auch hier eine ordentliche Erscheinung wichtig, aber sicherlich ist die Kleiderwahl hier nicht so schwierig wie im persönlichen Gespräch vor Ort.
  4. Zwar lernt man die Ansprechpartner des Unternehmens kennen, allerdings bekommt man keinen Eindruck von der Situation vor Ort. 

 

Sicherlich gibt es noch viele weitere Veränderungen in der Arbeitswelt durch die fortschreitende Digitalisierung. Es bleibt also spannend, wie sich der Bewerbungsprozess in Zukunft gestalten wird!

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