„Sei doch mal kreativ!“ heißt es in vielen Unternehmen, wenn es um neue Projekte, außergewöhnliche Kampagnen oder auch innovative Lösungen geht. Nicht selten setzt dann jedoch eine innere Blockade ein, die es zu brechen gilt. Wer auf Inspiration hofft, baut hier auf das Brainstorming als Aktivator für Kreativität. Wir zeigen verschiedene Methoden, wie der Prozess eines Brainstormings ablaufen kann und welche Tipps Ihre Kreativität wieder in Schwung bringen. 

Was ist Brainstorming?

Um auf Vielfalt und verschiedenste Blickwinkel zu setzen, wird das Brainstorming, alias “der Gedankensturm”, oft als „Kick-off“ in Teammeetings eingesetzt. Das Brainstorming ist eine Technik, bei der man zunächst verschiedenste Ideen sammelt, die einem direkt in den Kopf schießen, um damit ein Problem zu lösen. Hier zählt es, sich auf Quantität zu setzen und nicht jeden Gedanken direkt zu analysieren und auszusortieren. Ein „Ja, aber …“ findet keinen Platz.

Vor- und Nachteile von Brainstorming

Das Brainstorming erfordert als Technik für die Kreativitätsfindung wenig Vorbereitungszeit und wenige Ressourcen. „Lass uns dazu kurz brainstormen …“ ist somit auch in der Praxis leicht umzusetzen. Erstmal gestartet, entwickelt sich während der Ideenfindung meist automatisch eine Gruppendynamik, aus der nach und nach zahlreiche kreative und zahlreiche Ideen entspringen – und das innerhalb kürzester Zeit. Auch das Teamgefüge in der Gruppenarbeit wird dadurch gestärkt.  

Trotz aller Vorteile bringt das Brainstorming auch negative Aspekte mit sich. So kommen beispielsweise oft immer die gleichen (extrovertierten) Personen zu Wort, eher Introvertierte beteiligen sich eventuell nicht im gleichen Maße. Auch Kritik oder das reflexartige Abschmettern von Ideen könnte zu Unsicherheit führen. Trotz des Ziels, möglichst viel Input zu sammeln, ist die Nacharbeit mit der Kategorisierung und Bewertung aller Themen doch recht aufwändig. Nicht zuletzt kann es auch passieren, dass keine Lösung für das ursprüngliche Problem gefunden wird – kein Garant auf Erfolg.  

Regeln für erfolgreiches Brainstorming

Um das Beste aus der Brainstorming-Runde zu holen, sollten folgende Hinweise und Tipps beachtet werden: 

  1. Es gibt eine klar definierte Frage- oder Problemstellung, die auch alle Teilnehmenden verstanden haben. 
  2. Das Problem ist nicht zu komplex und es kann (voraussichtlich) eine Lösung gefunden werden. 
  3. Es werden Spielregeln definiert: Jeder darf ausreden. Es wird keine Kritik geäußert. Jede Idee wird aufgeschrieben.
  4. Es gibt einen Moderator, der die Ideen aufschreibt und auch die zuvor definierte Zeit im Blick hält. 

Was benötigt man zum Brainstormen?

Als klassische Technik für mehr Kreativität braucht es für ein Brainstorming nicht mehr als einen Stift und ein Blatt Papier – wahlweise auch ein Flipchart oder ein Whiteboard. Wer den gesamten Prozess effizient halten möchte, sollte sich ein zeitliches Limit für das Brainstorming setzen. Es wird ein Moderator ernannt, der als Schriftführer den Input aufs Papier bringt.

So geht Brainstorming: der Ablauf

Phase 1: Ideen sammeln (ca. 30 Minuten)  

Nun wird ungefiltert der Input der Kolleginnen und Kollegen zu dem definierten Problem, Stichwort oder Thema aufgeschrieben. Der Vorteil bei Gruppen: durch den variierenden Input denkt man auch mal über den Tellerrand hinaus. Auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Ideen sollten ihren Platz finden. 

Phase 2: Ideen sortieren und bewerten (ca. 60 Minuten) 

Nach Ablauf der Zeit werden nun alle notierten Punkte inhaltlich geordnet und zusammengefasst oder auch gestrichen. Nach der offenen Ideenfindungsrunde steht nun der Fokus auf die Bewertung an. Die Sortierung des Inputs kann unterschiedlich erfolgen: beispielsweise können die Themen und Subthemen in einer Mindmap mit den einzelnen Ideen übersichtlich veranschaulicht werden. Die Kategorisierung mit unterschiedlichen Farben für die Prioritäten einzelner Vorschläge macht die Auswahl ebenfalls anschaulicher.

Brainstorming alleine

Kann man seine Kreativität durch Brainstorming auch ohne Team anregen? Ja! Auch hier haben wir einige Tipps, die für ein erfolgreiches Brainstorming mit sich selbst sorgen: 

  • Allein, allein! Sorgen Sie dafür, dass Sie wirklich allein sind und auch nicht durch Smartphone und Störgeräusche abgelenkt sind.
  • Alles notieren. Auch wenn auf den ersten Blick ein Gedankenblitz unlogisch oder bizarr erscheint, schreiben Sie ihn auf. Wer weiß, ob daraus am Schluss Ihre Lösung entsteht.
  • Mit Sauerstoff das Hirn anregen. Wie wäre es mit einem Spaziergang in der Mittagspause? Das macht nicht nur den Kopf frei, sondern schafft auch Platz für neue Ideen.
  • Zeiten definieren. Blocken Sie sich bewusst Zeit für das Brainstorming und lassen Sie auch Pausen oder Freiräume zu, damit keine neuen Blockaden entstehen.
  • Ohne Erwartungen rangehen. Brainstorming ist kein Garant für DIE Idee – aber ein guter Start. 

Brainstorming als Ideen-Booster: unser Fazit

Ob im Team oder allein – Brainstorming bietet als klassische Technik eine einfache und vielfältige Methode für kreative und innovative Problemlösungen.

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